Die Wutachschlucht ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet. Das Gebiet kann nicht durchfahren werden, sondern man muss es durchwandern.
Die Quellbäche der Wutach (wütende Ach) kommen vom Osthang des Feldbergs. Drei Namen hat das Gewässer, bevor es bei Waldshut in den Hochrhein mündet: vom Feldsee im Ostkar des Feldberges bis zum Titisee schlängelt es sich als “Seebach” gemächlich durch die Talaue des Bärentals. Als “Gutach” (gute Ach) verlässt es den Titisee und östlich von Neustadt heißt der nun reißende Fluß “Wutach” (wütende Ach).
Einblick in die Erdgeschichte
Von hier an wird es botanisch und geologisch interessant. Tief hat sich die Wutach in die Keuperschichten eingegraben und verändert auch heute ständig, vor allem im Frühjahr, das Flussbett und die Talschlucht. Dem Hobbygeologen bieten die nach Osten abfallende Schichtungen einen interessanten Einblick in die Erdgeschichte. Besonders interessant sind die Verkarstungen und Dolinenbildungen und die in Lias zu findenden vielen Versteinerungen, wie Amoniten und Belemiten.
Ein Eldorado für Hobbybotaniker
Von den 2 500 in Mitteleuropa vorkommenden Pflanzenarten sind hier allein 1 200 vertreten, darunter Seltenheiten wie Hirschzunge, Felsennelken, Türkenbund, Mondviolen, (Silberblatt) und im Herbst der Silbertaler.
Und ist es nicht erstaunlich, dass in der Schlucht noch über 500 Schmetterlingsarten anzutreffen sind so wie der sehr seltene Apollofalter. Hundert Vogelarten begegnen dem Naturfreund, darunter der Wespenbussard, der Gänsesäger und der buntschillernde Eisvogel.
Die Wutach erwandert man am zweckmäßigsten von West nach Ost in etwa zwei Tageswanderungen.
Empfehlenswerte Einstiege sind die Gutachbrücke bei Kappel, östlich von Neustadt, bei der Schattenmühle (Info-Zentrum und Waldwander-Parkplatz) von Löffingen-Göschweiler.
Empfehlenswert als Einstieg ist auch die Dietfurt (Wanderparkplatz Löffingen-Reiselfingen) oder der Wanderparkplatz bei Löffingen-Bachheim.